"Ich bin ein Stressfresser"
GEWERKSCHAFT ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer über das Jahr eins nach dem Bawag-Skandal, den moderaten Stil gegenüber der neuen Regierung, sein Luxusleben im Mezzanin und Krisenbewältigung, die dick macht.
Es war einfach brutal": Mit Schaudern erinnert sich Rudolf Hundstorfer an den Frühling 2006. Vor einem Jahr zog die skandalgebeutelte Bawag, die bei riskanten Geschäften 1,4 Milliarden Euro verspekuliert hatte, die Gewerkschaft in eine tiefe Krise. Der Eigentümer ÖGB haftete für die Verluste, lud Bawag-Verbindlichkeiten auf sich und verbuchte am Ende selbst Schulden von 2,3 Milliarden Euro. Um nicht pleitezugehen, verkauft die Gewerkschaft ihre Bank an den US-Investmentsfonds Cerberus. Der Deal ist noch nicht ganz abgewickelt, derzeit ist der ÖGB noch Eigentümer. Und so muss sich Präsident Hundstorfer, der dem über den Skandal gestolperten Fritz Verzetnitsch nachfolgte, schon wieder mit einer (kleinen) Bawag-Krise herumschlagen: Auf Druck des Besitzers in spe kündigte die