Stadtleben
Sex
Gemeinsamkeiten Ich lernte Ken auf der Uni kennen, frisch eingewandert aus den USA. Meine damaligen Freunde kümmerten sich rührend um ihn. Sie waren so erwachsen, ihm mitzuteilen, die österreichische Version von: "My name is Ken, how are you?" wäre: "Du bist schön, ich bin Ken, schluckst du?" Wiehernd ließen sie ihn dann Richtung Bar ziehen, um zu beobachten, was passierte. Nun war es so, dass der Gute tatsächlich ziemlich kenmäßig aussah. Die Bardame war so begeistert vom attraktiven Unbekannten mit charmantem Interesse an ihren Gewohnheiten, dass sie "I do" wisperte und am Ende des Abends mit ihm von dannen zog, vorbei an den langen Gesichtern meiner seit Jahren vergeblich bei ihr bratenden Freunde. Die Frage, ob dies auch in den USA funktionieren könnte, verneinte Ken. "Do you swallow?" würden die naiven Amerikanerinnen für eine holprige Essenseinladung halten, welche sie frühestens nach dem dritten Mal Sex wahrnehmen würden. Na, dann passt's eh.
Heidi List
Fussball
Entlassung live Zu den All-Time-Highlights meiner TV-Fußball-Karriere gehört eine ORF-Bundesligasendung aus den Achtzigerjahren, als während des Berichts von einem Sturm-Graz-Match in der zweiten Halbzeit der damalige Sturm-Trainer Ivan Markovic gezeigt wurde und der Kommentator Folgendes sagte: "Was Markovic nicht weiß: Er ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Trainer des SK Sturm." Das Präsidium hatte in der Pause die Entlassung beschlossen. Fast noch härter ging es vorige Woche in Leoben zu, wo Trainer Dejan Stankovic unmittelbar nach dem Match (1:0 gegen Schwanenstadt) gefeuert wurde - auf dem Platz, vor laufender Kamera. Man sah, wie der Leoben-Präsident etwas zu Stankovic sagte - und wie dieser daraufhin schimpfend das Weite suchte. Wenn ich mir für die nächste Liveentlassung etwas wünschen darf: Mit Ton wäre es noch schöner!
Wolfgang Kralicek