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KUNST & POLITIK Der Kunstverein
Leichenberge, Massengräber, am Galgen Baumelnde oder zerschossene Gesichter in Großaufnahme: "Hier ist das nüchtern-wahre, das gemein-naturgetreue Bild des Krieges photographisch festgehalten", schrieb der deutsche Antikriegsaktivist Ernst Friedrich 1924 in der Einleitung zu seinem epochalen Bildband "Krieg dem Kriege". "Aller Wortschatz reicht lange nicht, um dieses Menschenschlachten richtig auszumalen." Friedrich wollte mit den erschütternden Kriegsfotografien, die er äußerst zynisch wie auch mehrsprachig kommentierte, einen weiteren Weltkrieg unterbinden. Vergeblich, da konnte auch der Verkaufserfolg seines konzeptualistisch-agitatorischen Bildbandes - mit immerhin zehn Auflagen bis 1930 - nichts ändern. Aber selbst die Wirksamkeit von Pablo Picassos