Die Namen der Toten
Der Kreml verschweigt die enorme Zahl gefallener russischer Soldaten. Kritische Medien und Dissidenten versuchen, über digitale Versatzstücke das wahre Ausmaß des Sterbens zu rekonstruieren
DESERTEURE Eine neue Wehrmachtsausstellung widmet sich der Justiz der NS-Armee. Wird Wien sie zeigen?
Deutschland ist Österreich in Sachen Geschichtsaufarbeitung wieder einmal einen Schritt voraus. Während heimische Wehrmachtsdeserteure ein Schattendasein fristen, werden sie in Deutschland in den Mittelpunkt einer Ausstellung gerückt. Die im Juli 2007 in Berlin gestartete Wanderausstellung "Was damals Recht war ..." beschäftigt sich mit der Wehrmachtsjustiz und ihrem Umgang mit Deserteuren während des Zweiten Weltkriegs. Derzeit gastiert sie in München, 2009 soll sie nach Wien kommen. Zumindest planen das die Grünen, das Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz und der Verein Gedenkdienst.
Die Ausstellung ist nicht groß, aber bewegend. Sie zeigt vor allem eine Kombination aus Täter- und Opferbiografien, zeichnet Einzelschicksale nach (siehe Foto) und legt dar, dass die Wehrmachtsgerichte ein Pfeiler des NS-Systems waren. Sie dokumentiert aber auch Kontinuitäten