Auf Verweigerung folgt Konformismus

, FALTER 42/2008 vom 15.10.2008

Johannes Gelich belebt den politischen Roman und verpasst der Hoch- und Fresskultur einen heftigen Tritt

Porträt: Werner Schandor

Salzburg, eine Woche vor Eröffnung der Festspiele: Burgherr Max und seine Freunde aus der Salzburger High Society geben sich ihr jährliches „Weekend“ mit Völlern, Saufen und Vögeln. Starkoch Hugo kredenzt ein Mittelaltermenü, das er mit seinem Sperma würzt, Mädchen aus dem Ostblock versorgen die Herren sexuell.

So weit, so „Großes Fressen“. Doch dann klopft ein afrikanischer Hausierer an die Tür, verwickelt den Hausherrn in eine moralische Diskussion und fällt bei der anschließenden Rauferei so unglücklich, dass alle schon die Totenglocken läuten hören. Was tun mit dem Schwerverletzten, ohne Aufsehen zu erregen? In seinem strengen literarischen Kammerspiel „Der afrikanische Freund“ schildert Gelich, wie Menschen aus Feigheit und Indifferenz verhindern, dass einem anderen geholfen wird. Starker Tobak, der beim Lesen ordentlich Unbehagen verbreitet, gerade weil die beschriebene Situation so abwegig nicht ist.

  814 Wörter       4 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Print + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

1 Monat Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!