„Ich hätte es mir üppiger vorgestellt“
Barbara Frischmuth über das von Ängsten und Arroganz geprägte Türkei-Bild ihrer Landsleute
Gespräch: Julia Kospach
Es gebe, sagt Barbara Frischmuth, in ihrem Leben zwei große Leidenschaften: Garten und Orient. Um Letzteren geht es in den jüngsten Büchern der österreichischen Autorin. In ihrem Roman „Vergiss Ägypten“, der im heurigen Frühjahr erschienen ist, setzt sich Barbara Frischmuth, 67, mit den Veränderungen der ägyptischen Gesellschaft und der Frage auseinander, wie und ob Liebesbeziehungen zwischen Orient und Okzident funktionieren können. Ihr Sammelband „Vom Fremdeln und vom Eigentümeln“ beschäftigt sich mit dem kulturellen Reichtum des Orients. Er analysiert das Wesen von Vorurteilen und Ängsten gegenüber dem Fremden und beleuchtet das komplexe Verhältnis zwischen der Türkei und der EU ebenso wie die Lebenswirklichkeit islamischer Frauen abseits des Klischees.