Hand in Hand fürs Land
SPÖ und ÖVP wollen es nochmals miteinander versuchen. Mit neuem Stil und altem Proporzdenken
Bericht: Nina Horaczek, Julia Ortner
Fritz Neugebauer, Ursula Plassnik, Wilhelm Molterer. Als ÖVP-Chef Josef Pröll vergangene Woche ausgerechnet diese Verhandler für eine neue Regierung präsentierte, schlief manchem Sozialdemokraten das Gesicht ein: Will der Pröll uns jetzt schon ärgern? Der berüchtigte Beamtengewerkschafter, die widerspenstige Außenministerin und Wolfgang Schüssels rechte Hand boten eher das Bild der alten Schüssel-Partie als das einer anderen, personell erneuerten Volkspartei. Wie soll man denn mit solchen Leuten die vom SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann vollmundig angekündigte "große Koalition neuen Stils" zusammenbringen?
Diese Woche beginnen die schwarzen und roten Parteichefs mit ihrer schwierigen Mission. Jeden Donnerstag gibt es einen Jour fixe aller Verhandler, dazwischen wird in Kleingruppen gefeilscht. Bis Weihnachten soll klar sein, ob es eine Neuauflage der großen Koalition geben wird.