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Kurz besprochen
Kinogeschichte
Andrea Ernst: Eric Pleskow. Ein Leben für den Film. Picus, 180 S., € 22,90
In den 70er- und 80er-Jahren zählte Eric Pleskow, ein gebürtiger Wiener, zu den führenden Persönlichkeiten des US-Films. Er hatte das Geschäft von der Pike auf gelernt, war Cutter, alliierter Filmoffizier in Bayern, später Verleihchef, Chief Executive und Präsident von United Artists sowie Mitbegründer von Orion Pictures. Unter seiner Ägide entstanden Filme wie "Amadeus", "Platoon", "The Silence of the Lambs"; er verhalf Sylvester Stallone ebenso zum Durchbruch wie Arnold Schwarzenegger und war mit Regisseuren von Billy Wilder bis Woody Allen über viele Jahre eng verbunden.
Gut, dass Eric Pleskow jetzt sein eigenes Buch hat. Ein bissl sorgfältiger lektoriert und besser geschrieben hätt's aber schon sein dürfen. Die TV-Redakteurin Andrea Ernst erzählt die außergewöhnliche Geschichte dieses außergewöhnlichen Mannes in einem ebenso effektiven wie simplen Montageprinzip: Erklärende Abschnitte wechseln mit O-Tönen, in denen Pleskow die Stationen seines Lebens Revue passieren lässt. Etwa die Schulzeit in New York und die Probleme des 15-Jährigen mit der englischen Sprache: "Ich habe es nicht gewagt, den Mund aufzumachen, bis zu dem Tag, an dem ein Lehrer im Unterricht fragte, ob jemand wisse, was Gorgonzola sei. Einen solchen Käse kannte man in Amerika nicht. Ich hab lange mit mir gekämpft, dann bin ich aufgestanden, rot geworden und habe gesagt:, Cheese!' Dieses, Cheese' war mein Durchbruch."