Wir sind doch nicht zum Vergnügen hier!
Die 60. Frankfurter Buchmesse widmete sich der Türkei, die Stars waren ständig oder gar nicht da
Reportage und Fotos: Klaus Nüchtern
Selbst für orientierungstechnisch stark herausgeforderte Menschen gibt es kaum etwas Einfacheres, als zur Frankfurter Buchmesse zu finden: Man fährt zum Hauptbahnhof und folgt dort einfach dem Strom der Hundertschaften bis zum Messegelände. Dort findet dann freilich alle Übersichtlichkeit ein jähes Ende.
"Es ist die Hölle!", ruft der Schweizer Schriftsteller Pedro Lenz aus und fügt erklärend hinzu, dass er ja auf dem Dorf aufgewachsen sei. Sein Wiener Kollege Hanno Millesi darf als astreiner Großstädter gelten, konnte sich aber auch nach Jahren der Übung - es ist seine circa siebente Buchmesse, wie er schnell hochrechnet - keinen Gewöhnungseffekt antrainieren: "Der Messealltag geht mir spätestens nach einem halben Tag schwer auf die Nerven. Man denkt sich immer: Es ist noch unangenehmer als das letzte Mal, aber wahrscheinlich bleibt alles ziemlich gleich."