Palazzo: Der Speisezirkus kehrt zurück nach Wien
Menschen, Gerer, Sensationen: Varieté kommt an
Wenn die Gäste essen, hat das Geturne ein Ende. Aber zwischen den Gängen ist Wirbeln angesagt. Oder Comedy. Die macht im Palazzo zwar nicht satt, aber seit Jahren regelmäßig ein begeistertes Publikum zufrieden. Schließlich "kocht" hier der Reinhard Gerer.
Jetzt hat das Gastronomie- und Varietéunternehmen sein Spiegelzelt wieder in Wien aufgebaut. Zum feinen Viergängemenü (Thunfisch/Gänseleber, Räucherfisch, Rehrücken, Schokodessert - für Vegetarier gibt's eine fleisch- und fischfreie Variante!) aus der Container-Großküche haben die Palazzisten wie jedes Jahr ein feines Programm zusammengestellt: die bewährte Mischung aus internationaler Spaßmacherei und Akrobatik. Dazu ein kleines Salonorchester, eine puertoricanische Sängerin, und alle geben ihr Bestes.
Das ukrainische Trio Trilogy stapelt sich akrobatisch übereinander. Ein Artistenpaar - ebenfalls aus der Ukraine - turnt unter der Zeltkuppel, später zeigt die Österreicherin Christine Gruber dort, was sie mit Ringen so anzufangen weiß. Der Franzose Gilles le Leuch bedient das Diabolo wie kein anderer, eine Armee von Kellnerinnen, Kellnern und Komikern schafft Speisen herbei, öffnet Weinflaschen und lüpft hunderte silberne Hauben für die Gäste: Voilà, das Bambi! Nach knapp vier Stunden Show haben Kerzen, Scheinwerfer, Artisten und Publikum das Zelt ziemlich aufgeheizt, allgemeine Erschöpfung macht sich breit.
Vor Jahrzehnten war der elegante Mix aus exquisitem Essen und Tingeltangel nichts Besonderes; jede Metropole hatte ihre Varietétheater. Heute ist das Palazzo-Gastspiel ein Ereignis.
Es empfiehlt sich übrigens, das Spiegelzelt bei der Messe in der Gruppe aufzusuchen, um den maximalen Unterhaltungsfaktor auszuschöpfen. Aber Vorsicht: Die Getränke müssen extra bezahlt werden.
Spiegelpalast beim Messeturm bis Februar 2009. Tickets ab € 89,-; Info: www.palazzo.org