Rettet die Revolution!
Lukas Bärfuss, Johannes Schrettle und Ivana Sajko wollten die Welt retten
Theaterkritik: Hermann Götz
Drei Autoren, drei sprachliche Welten, drei sehr verschiedene Zugriffe auf den Text. Kontraste, Reibungen, befruchtende Differenzen, das waren zweifellos die Zielsetzungen für das dramatische Triptychon "Welt retten". Das begleitende Textbuch enthält auch ein Stück der argentinischen Theatermacherin Lola Arias, die bereits im Vorjahr beim herbst auffiel. Mit einer dramatischen Unmittelbarkeit, die diesmal gefehlt hat.
Dafür gab's zum zweiten Mal Hauptrollen für Hunde. In Bärfuss' Märchen vom Pärchen, das gegen das Herrchen aufbegehrt, gerät Hundefutterwerbung zum Revolutionsdrama. Oder umgekehrt. "Biffy und Wutz" klingt nicht nur putzig, das Stück ist auch so. Monika Klengel und Rupert Lehofer setzen auf den Sympathiefaktor, Noël Derneschs Hundevideo tut das auch. Die Aufnahmen werden live synchronisiert, was charmant ist. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Plot einen Bart hat und die Erzählung sich nicht zwischen Eifer und Ironie entscheiden kann. Ab und zu wird philosophiert. Von Hund zu Hund. Eh nett.