Was wir von Alexandra Müllers Superhit "Kleiner Hai" fürs politische Theater lernen könnten
Workshopbericht: Gregor Schenker
Alemuel, das ist keine Bezeichnung für eine Metalllegierung, sondern das Kürzel der deutschen Textarbeiterin Alexandra Müller, die sich im Forum Stadtpark Graz auch schon mal in einer Kunstaktion als Arbeitssklavin angeboten hat. Silvester 2007 ließ sie sich dann filmen, als sie in ihrem Lehnstuhl sitzend das Kinderlied "Kleiner Hai" zum Besten gab und stellte das Ganze auf das Videoportal YouTube. Damit trat sie eine Lawine los. 7,5 Millionen Mal wurde ihr Video bisher geladen. Der Großraumdiscotechnomix des Liedes landete in den Hitparaden und Müller bei der TV-Show "The Dome". Seither wird in über 25.000 Einträgen im Netz leidenschaftlich diskutiert, ob ihre Aufmachung in Alltagsklamotten nun echt ätzend oder denn aber doch klasse sei. Letzte Woche war Müller zu Gast in Graz. Allerdings nicht in der Disco, sondern als Teilnehmerin beim herbst-Workshop "Schreiben als politisches Handeln", der eher unter Ausschluss der "Dome"-Öffentlichkeit abgehalten wurde.