Neue Usancen
Der Schwenk der SPÖ bei der Wahl des dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf
Bericht: Nina Horaczek
Die politische Geografie in diesem Land stimmt auch im Nationalrat“, freut sich der SPÖ-Klubchef: „Am alleräußersten rechten Rand sitzt in dieser Legislaturperiode die freiheitliche Fraktion – dort, wohin sie gehört.“ Das war 1996. Damals weigerte sich die SPÖ unter der Führung von Klubobmann Peter Kostelka, den FPÖ-Abgeordneten Herbert Haupt zum dritten Nationalratspräsidenten zu wählen. Haupt habe sich nicht ausreichend von Haiders Rede in Krumpendorf distanziert. Haider dankte damals Waffen-SS-Veteranen, „dass es noch anständige Menschen gibt, die einen Charakter haben und (..) ihrer Überzeugung bis heute treu geblieben sind“. Ein „missglücktes historisches Zitat“ sagte Haupt.