Avantgarde frisst ihre Kinder
Das Modelabel Comme des Garçons hat für H&M zwei Kollektionen entworfen
Bericht: Christopher Wurmdobler
Als der Pariser Modegott Karl Lagerfeld für die schwedische Kleiderkaufhauskette Hennes & Mauritz vor vier Jahren zwei eigene günstige Kollektionen entworfen hatte, war die Irritation in der internationalen Modewelt fast so groß wie in den Spots, welche die Werbekampagne begleiteten. „Aber es ist billig“, riefen die Adoranten da ihrem Karl zu. Der erwiderte, es drehe sich alles nur um Geschmack: „If you are cheap, nothing helps.“
Lagerfeld für H&M war ein Marketinggag und ein großer Erfolg. Kundinnen und Kunden stürmten die Geschäfte, nach zwei Tagen war „Karl“ fast überall ausverkauft, der Kleiderriese im Gespräch. Bis heute erzielen die H&M-Teile beim Onlineauktionshaus eBay Höchstpreise.