25 Jahre am Fischteich

Wirtshausbesuch: Wolfgang Kühnelt

Seit einem Vierteljahrhundert gibt es ihn bereits, den Rauch-Hof in Wald bei Stainz. Ein wunderschönes altes Wirtshaus samt Gästezimmern, einem Naturbadeteich und vielen Freizeitangeboten. Wichtig ist auch die Kultur: Mit R. P. Gruber besitzt man einen Haus- und Hofdichter, der gerne seine Künstlerfreunde in den Rauch-Hof lädt. Neben der Literatur hat die Musik hier eine Heimstätte gefunden, und so feiern die Wirtsleute ihr rundes Jubiläum am 29. November stilgerecht mit Aniada a Noar, einer Band, die heuer ebenfalls 25 Jahre alt geworden ist.

Das Ambiente ist einzigartig und die Küche ist in der Lage zu überzeugen. Jüngst gab es dafür wieder einmal 13 Punkte und eine Haube von den Testern des Gault Millau. Die hauseigenen Fischteiche sind mitverantwortlich für die gute Bewertung, wer hier nicht wenigstens einmal eine Forelle verspeist, ist selbst schuld. Bei unserem Besuch werden außerdem – typisch für die Jahreszeit – die Gans und das Wild großgeschrieben. So geschehen bei der Vorspeisenvariation (€ 8,-) mit Kaninchensulz, Carpaccio vom Styria Beef, Hirschrohschinken und Wildpastete. Das klingt nicht nur verführerisch, es schmeckt auch himmlisch. Wer es einfacher mag, wählt die Gansl-Einmachsuppe mit Bröselknödel (€ 4,50). Bei den Fischen gehört die Forelle in Olivenöl mit Oliven, Gurken und Zwiebeln (€ 12,50) zu den Highlights. Ein prachtvolles Tierchen mit viel Geschmack, der sich auch gegen die Oliven behaupten kann. Nicht ganz so toll ist das Ragout von Frischling, Reh und Hirschkalb (€ 12,50). Hier merkt man den Unterschied zu den wirklich herausragenden Restaurants wie dem Königsberghof in Tieschen doch deutlich. Das Fleisch ist teilweise zäh und flachsig, die Sauce zu stark gesalzen. Dafür ist die Beilage, ein Semmelknödel-Gebirge mit Zwetschken, ebenso gut wie die hausgemachten Preiselbeeren. Wer dann noch für magerere Zeiten vorbauen will, sollte ein Moccamousse mit Zimt probieren (€ 5,50) oder den Kastanienreis (€ 4,50).