Diese Woche haben wir gelernt

Bemerkenswerte Stadt-Begebenheiten

Stadtleben, FALTER 46/2008 vom 12.11.2008

... dass sich die Bilder gleichen, was das Gedenken an zwei verstorbene Politiker in Wien und Klagenfurt betrifft. In beiden Fällen – Jörg Haider und Helmut Zilk – berichtete der ORF in geradezu barocker Manier vom Begräbnis. In Klagenfurt soll der Park neben dem Landhaus in „Jörg-Haider-Park“ umbenannt werden. In Wien fordert Innenstadt-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) die Umbenennung des Rathausplatzes in „Dr.-Helmut-Zilk-Platz“. Zilk (SPÖ) sei leidenschaftlicher Bürger der Innenstadt gewesen, begründete Stenzel ihre Idee. Ist das jetzt Ausdruck des neuen präkoalitionären Friedens? Oder nur übertriebener Totenkult? Manche Klischees sind vielleicht wahrer, als man denkt.

… dass Weihnachten kommt, und zwar ganz massiv. Seit Wochen warnt der Falter davor. Wenn Sie noch immer nicht aus der Stadt verschwunden sind, dann werden bald hektoliterweise wässriger Punsch über Sie hereinbrechen, Elton-John-Songs in Ihren Ohren schmerzen und Werbespots auf Sie einhageln wie Gewehrfeuer. Ein mächtiger Vorbote (27 Meter hoch) steht schon jetzt am Rathausplatz (bald Dr.-Helmut-Zilk-Platz): eine Fichte, die ihr 170-jähriges Leben am Schneeberg lassen musste, um in Wien der Volksbelustigung zu dienen. Der Falter weiß schon jetzt: Es wird schlimmer, Tag für Tag.

… dass sich der Naschmarkt verändert, aber das ist ja nicht neu. Nun jedoch herrscht aufgrund des immer höheren Angebots an Gaststätten Platzmangel. Ideen, wie man die Fläche vergrößern könnte: Verlängerung über die Kettenbrückengasse nach hinten. Überplattung der U4-Trasse, die sich durch den Markt zieht. Oder Aufstockung mancher der Lokale. Wien hätte dann als erste Stadt weltweit eine Art Szene-Einkaufszentrum.

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