Hal Willner presents: Marianne Faithfull Lost between Stars
Plattenkritik: Klaus Nüchtern
Hal Willner, Jahrgang 1957, hat sich in den 80er- und 90er-Jahren einen Namen mit einer Reihe von originell und mit sehr unterschiedlichen Musikern besetzten Tribute-Alben (u.a. für Nino Rota, Thelonious Monk oder Charles Mingus) gemacht. Marianne Faithfull war schon auf dem Kurt-Weill-Album „Lost in the Stars“ (1985) zu hören, danach produzierte Willner auch ihr hochgelobtes Post-Rehab-Album „Strange Weather“ und hat ihr nun auf „Easy Come Easy Go“ seine Standardbehandlung angedeihen lassen.
In souveräner Verletzlichkeit und mit züchtig bis zum fünften Knopf geöffneter Bluse posiert Faithfull auf dem Coverfoto des Modefotografen und Videoclipregisseurs Jean-Baptiste Mondino in goldbarrenglanzwarmem Licht. Man sieht: Dieses Album schert sich nicht um die Finanzkrise, hier wurde noch reales Geld in die Hand genommen. Eine handverlesene Auswahl exzellenter Jazzer versieht Instrumentaldienste, gesangliche Unterstützung leistet ein ganzes Schüppel Pop-Prominenter.