Und Fionn Regan soll mich Hase nennen
Selbstversuch
Doris Knecht lässt sich von traurigen Männern ansingen
Der Lange sagt, er kann keine weißen Schmerzensmänner mehr hören, aber ich verehre die weißen Schmerzensmänner. Ich finde, es ist die Jahreszeit für weiße Schmerzensmänner. Ich bin in der Stimmung für weiße Schmerzensmänner, kömmet zu mir und singet mich an, ihr wundervollen Heulbojen. Ryan Adams, Fionn Regan, Vic Chesnutt, Conor Oberst, Fink, M. Ward, Mica P. Hinson und auch (was der Lange gerade noch akzeptiert) Bernhard Fleischmann und Ernst Molden: Erschallet, bis die Krokusse wieder erblühen, bis mich des Morgens wieder fürwitzige Sonnenstrahlen wachkitzeln statt nachtschwarzer Frühwinterbrutalität. Und darüber hinaus gerne auch noch. Ich wölle, dass Adams mit seinem neuen Album „Cardinology“ mein Leben fixt, und Regan sölle mich Hase heißen. Und natürlich soll mir Bob Dylan die Ballade vom Girl from the Red River Shore noch drei-, vierhundertmal vorsingen; glücklicherweise zählt der Lange Dylan zum Guten in der Welt. Dreihundertmalige Wiederholungen dagegen leider nicht, das bekamen auch die Mimis und Peter Fox zu spüren.