Unterwegs mit einem Hippiemythos
Mobilitätskolumne
Testfahrt: Barbara Tóth
Sie hatten keinen? Schade. Generationen von heute Mitt- bis Enddreißigern erfuhren in ihrer Kindheit mit ihm Europa: dem zum Wohnmobil umgebauten VW-Bus.
Er war die Schmalspururlaubsvariante für kostenbewusste Eltern, denen der Flug nach Griechenland, in die Türkei oder an die spanische Riviera samt Kind und Kegel noch zu teuer war, die ihrer Familie aber dennoch ein ordentliches Sommererlebnis bieten wollten. Im selbst eingebauten Kühlschrank konnte man das beim Bauern vor Ort gekaufte Fleisch lagern, die Konserven fanden unter den Sitzbänken Platz. Eltern schliefen über der Fahrerkabine, Kinder im mitgenommenen Zelt oder unterm Dach. Komfort war wohl etwas anderes, dafür war ein bisschen Abenteuer in jedem Fall dabei.
1950 ging der „Bulli“, wie der Bus mit der offiziellen Bezeichnung T1 (für Transporter) auch genannt wurde, erstmals in Serie und war schnell so populär wie das zweite Wirtschaftswunderkind der Volkswagen-Gruppe: der Käfer. In der Campingversion, mit aufstellbarem oder fix montiertem Hochdach, wurde er zum Lieblingsfahrzeug der Hippieära und genießt heute noch unter Menschen, die aus Leidenschaft mit vielen, sperrigen Dingen auf Urlaub fahren müssen, Kultstatus. Unter Surfern etwa.