Vom Weinviertel bis Wiener Neustadt
Was heißt eigentlich Peripherie? Wo endet Wien? Und wo liegt der Vorort der Zukunft? WU-Experte Gunter Maier im Gespräch
Gespräch: Matthias Writze
Stadtentwicklungsexperte Gunther Maier vom Institut für Regional- und Umweltwirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien erklärt, wieso die Grenzen von Wien zerfließen, warum Mödling in Wahrheit zu Wien gehört, wo sich die Nobelvororte der Zukunft befinden und warum die Gemeindeverwaltung die Ausbreitung der Stadt nicht mehr steuern kann.
Falter: Herr Maier, wohnen Sie selbst an der Peripherie?
Gunther Maier: Das kommt auf die Definition von Peripherie an. In der Ökonomie meint man damit das Land im Unterschied zur Stadt. Bei Wien wäre das etwa das nördliche Weinviertel. Zur Stadt gehört nämlich alles, wo das Leben wie in der Stadt funktioniert – unabhängig von den Grenzen. Nach diesem Begriff gehören auch Mödling, Klosterneuburg oder Schwechat zu Wien. Ich selbst lebe in Penzing, also am Stadtrand.