Weniger Fun beim Fundraising-Dinner
Der Kunstbetrieb ist von privaten Sponsoren abhängig. Jetzt trifft ihn die Finanzkrise mit mittlerer Wucht
Recherche: Matthias Dusini
Seit Montag letzter Woche hat die Albertina einen neuen Sponsor – die Republik Österreich. Der Staat kaufte nämlich um zwei Euro die vor der Pleite stehende Bank Kommunalkredit, einen der Hauptförderer des Museums. „Strategie und Planung sind noch ungewiss“, heißt es aus der Bank auf die Frage, wie es weitergehen wird. Wie die Kulturministerin und Exbankerin Claudia Schmied (SPÖ) diese Wendung beurteilt, war nicht in Erfahrung zu bringen.
Die Finanzkrise zeigt erste Auswirkungen auf die Geldflüsse im Kunstbereich; im Kunsthandel macht sie sich als Plätschern bemerkbar. Zwar sei es der beste Herbst seines Geschäftslebens gewesen, sagt der Galerist Martin Janda, der im Oktober an der Londoner Kunstmesse Frieze teilnahm. Die Dollarschwankungen und der ungewisse Ausgang der US-Präsidentenwahl hätten die Kunden aber verunsichert. „Man überlegt sich, wie man zahlt.“ Sein Kollege Christian Meyer schätzt, dass die Investitionen in Kunst um ein Drittel zurückgehen werden, hält diesen Abschwung aber für einen heilsamen Prozess. „Jetzt kann man wieder Dinge kaufen, deren Preis vorher zu hoch war.“