Echt fett mit Disteln
Magere Jahre? Es hilft: nährstoffreicher Schweinsbauch mit öliger Artischockencreme
Gerichtsbericht: Werner Meisinger
Letztens kam mir wieder der schöne Vers des Ibn Hazm in den Sinn, der mit den Worten endet: „Ich küsste einmal so, dass ich es nie vergaß. Den Rest des Erdenseins kann ich nicht Leben nennen.“ Das war anlässlich eines Schweinsbratens im Dal Pescatore der Familie Santini.
Man muss sich das Fischershaus als unauffälliges Bauwerk in einem unauffälligen Kleindorf in einer unauffälligen Kukuruzgegend in der Lombardei vorstellen. Dass es sich um eine außergewöhnliche Gaststätte handelt, kann man im „Guide Michelin“ erkennen, der die Santinis seit Ewigkeiten unter das Licht von drei Sternen stellt.
Man merkt es auch am Schweinsbraten. Den Rest der Schweinsbraten, dachte ich nach einem flaumig-duftig-aromatischen Santini-Schweinsbraten, kann man nicht Schweinsbraten nennen. Bis ich dann doch noch eine Möglichkeit fand, an die schweinsbratene Steilvorlage der Nadia Santini halbwegs heranzukommen.