Shit happens
„Ein Denkmal will ich nicht sein, darauf scheißen ja nur die Tauben“
Ex-National-Fußballer Toni Polster
Sind Sie ein Falter oder ein Knüller? Oder gehören Sie zur sechsprozentigen Randgruppe der „Wickler“ und „Ein-Blatt-Abreißer“? Die Frage ist anlässlich des Welttoilettentags am 19. November höchst aktuell und auch aufgrund des beschissen harten Wettbewerbs in der globalen Branche der Hersteller von sogenannten Reinigungsimplementen gut beforscht: Ein Drittel aller Engländer, mehr als die Hälfte der Franzosen und fast alle Amerikaner knüllen das Klopapier vor seiner finalen Verwendung zu einem Ball. Deutsche und Österreicher hingegen schlichten mehrere Lagen ordentlich zusammen. Ja, das macht einen Unterschied, denn Knüller bevorzugen dünnes Papier, während Falter in steter Angst vor allzu haptischen Erfahrungen leben und steife, mehrlagige Papierprodukte kaufen. Die Gunst der Backen sollte uns auch in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht – sagen wir es, wie es ist – am Arsch vorbeigehen: 2,5 Milliarden Rollen um eine Milliarde Euro werden allein in Deutschland jährlich gekauft. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden vor allem Zeitungen für die Sanitärhygiene verwendet. Der US-amerikanische Old Farmer’s Almanac wurde sogar mit eigenen Löchern ausgeliefert, um sie auf dem Abort aufhängen zu können. Ein heutzutage wieder ganz angesagtes, weil ökologisches Konzept, das die Frage zum Sinn mancher Printprodukte möglicherweise beantworten könnte.