Verdammter Feinstaub
Kurz nach seinem Antreten als Umweltlandesrat sprach Manfred Wegscheider (SPÖ) noch von seiner „verdammten Verpflichtung“, eine Lösung in Sachen Feinstaub zu finden. Tatsächlich hatte er große Pläne, darunter Fahrverbote und Tempolimits auf Autobahnen den ganzen Winter hindurch, bereits im Herbst 2006 brachte Wegscheider erstmals Umweltzonen ins Spiel. Von den großen Plänen übrig geblieben sind vorerst fünfzig Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA), die ab Mitte Dezember auf zwei Autobahnabschnitten die Geschwindigkeit auf 100 km/h herunterregeln können – allerdings nur, wenn die Feinstaubbelastung schon hoch ist.
Schon in der ersten Feinstaubsaison 2005 hatte Wegscheider kein leichtes Leben: Sein schwarzer Vorgänger Hans Seitinger hatte ihm bei der Amtsübergabe nichts von einer GVB-Freifahrtaktion an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung gesagt. Als diese bereits startete, hatte der Umweltlandesrat noch nie etwas davon gehört. Für den darauffolgenden Winter kündigte Wegscheider zunächst generelle Fahrverbote an, übrig blieben schließlich Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter, wenn der Feinstaub-Grenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen um das Eineinhalbfache überschritten wird. Eine solche Hürde war, dank des milden Winters, sogar für die hiesigen Feinstaubwerte zu hoch, das Fahrverbot trat kein einziges Mal in Kraft.