Zeit am Schirm
TV-Kolumne
Ein alterndes Selbstvermarktungsgenie (Dieter Bohlen), eine blonde Bilderbuchfußballergattin (Sylvie van der Vaart) und ein emotional herausgeforderter Modeltrainer (Bruce „Deine Handtasche muss lebendig sein!“ Darnell) bestimmen, wer gut ist und wer nicht. Die RTL-Show „Das Supertalent“ (Sa, 20.15 Uhr) ist die Fortsetzung des Teeniegesangsbewerbs „Deutschland sucht den Superstar“. Nur dass hier auch alte Omas, dicke Opas, Tiere und viele kleine Kinder mit ihren „Begabungen“ auftreten dürfen. Womit wir beim perfiden Element wären: Hier werden süße Sechsjährige von Eislaufmuttis und -vatis beim Singen, Tanzen, Trompetespielen vorgeführt. Ob das Affentheater den Kleinen wirklich taugt, schert keinen. Die müssen sich nicht nur der seltsamen Jury, sondern auch den ungustiösen Regeln der Unterhaltungswelt aussetzen. Wie das kleine Mädel, das beinhart vor die Wahl gestellt wurde, sich von ihrer großen Schwester zu trennen, um in der Show weiterzukommen – weil sie besser sei als die Ältere. Es ist zum Speiben.