Dreht Licht ins Dunkel ab!
Die weihnachtliche Spendenaktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens verletzt die Würde behinderter Menschen
Kritik: Franz-Josef Huainigg
Österreich in der Wirtschaftskrise: Ein Mann stapft mit seinem letzten Euro in der Manteltasche durch die Nacht. Die Straße ist düster, offenbar fehlt der Stadtregierung das Geld für die Beleuchtung. Der Mann stoppt vor einem Zigarettenautomaten und zückt seinen Euro. Plötzlich leuchtet der Euro strahlend hell. Sein Licht lässt eine alleinerziehende Mutter mit ihrer armselig gekleideten Tochter und dem behinderten Sohn im Rollstuhl aus dem Dunkel auftauchen. Eine Stimme sagt: "Jeder Euro bringt Licht ins Dunkel".
Offenbar auch jedes schlechte Gewissen, das der ORF durch die Spendenkampagne erzeugen möchte. Die Medienmacher greifen heuer stärker denn je in die Mitleids- und Tränendrüsenkiste.