Fußball ist so ungerecht wie das Leben
Glosse
Wolfgang Kralicek über das Treiben auf und neben dem Spielfeld
Das Meisterschaftsspiel Sturm gegen Rapid war ein anschauliches Beispiel dafür, dass Ergebnisse nicht immer "gerecht" sind. Außer Rapid-Trainer Pacult hatten alle Zuseher den Eindruck, eine überlegene Heimmannschaft gesehen zu haben, die sich am Ende dennoch mit einem Unentschieden begnügen musste. Das Spiel der Grazer war kreativer, zahlreiche Torchancen wurden herausgespielt; in der Rapidviertelstunde, die ja nicht zufällig so genannt wird, gelang den Gästen trotzdem der Ausgleich. In der Reportersprache heißt das: Die Grazer haben "den Sack" nicht "zugemacht" und dann "die Tore bekommen, die sie nicht geschossen haben". Die Rapidler wiederum haben zwar "Moral bewiesen", andererseits aber schon auch "den Spielverlauf auf den Kopf gestellt". Nein, gerecht war das nicht. Aber so ist das Leben. Und der Fußball ist auch nur ein Mensch.