Heiligenbilder unter Hammer und Kalaschnikow
Wenn Gott sich in Bildern zeigt, gewinnen jene magische Kräfte. In der orthodoxen Kirche verbinden Ikonen Gott und Mensch. Die formale Entwicklung der heiligen Substanz ist daher nebensächlich. Das Dommuseum zeigt in der Schau "Ikonen unter Hammer und Sichel" neben zahlreichen intakten Bildern, liturgischen Geräten und Gewändern auch eine von Gewehrkugeln durchsiebte Madonna. Die Tafeln wurden in einer Zeit der radikalen Neudeutung politischer Zeichen zu Hassobjekten. Als Bau- und Brennholz missbrauchte Ikonen gehören zur Mythologie der Oktoberrevolution. Zu wenig erfährt man in der muffigen Präsentation über den Bilderstreit. Eine Propaganda-Show der Russischen Orthodoxen Kirche.
Dommuseum, bis 28.2.