Übert Trieben
Wie rote Ortskaiser eine obersteirische Kleinstadt an die Wand fuhren. Ein Sittenbild
Reportage: Donja Noormfidi
Es war eigentlich eine Farce, was am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat von Trieben veranstaltet wurde: Der ÖVP-Gemeinderat Karl Höller wurde angelobt und sagte seinen Text auf: "Ich gelobe ... das Wohl der Gemeinde nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern." Freilich hielt sich die Feierstimmung in Grenzen, löste doch wenige Tage darauf die Landesregierung den Gemeinderat der obersteirischen Kleinstadt auf. Höllers Ernennung war Formsache, weil ein anderer Gemeinderat zurückgetreten war. Die 3822-Seelen-Stadt Trieben hat einen Schuldenberg von bis zu 30 Millionen Euro angehäuft. Seit Ende Oktober ist das Ausmaß der Schulden bekannt, nun konnte auch der zuständige Gemeindereferent SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves nicht länger zusehen und verkündete die Auflösung des Gemeinderats. Derzeit versucht ein Regierungskommissär die Finanzen der Pleitestadt zu ordnen.