Ein neuer Schultyp kommt. Welche Ideen in der „Wiener Mittelschule“ stecken
„Die pädagogisch innovativste Schulform.“ Mit diesen Worten bewirbt der Stadtschulrat den Schulversuch „Wiener Mittelschule“ (WMS). Sie soll den Weg zur Gesamtschule freiräumen und parallel dazu auch noch den Unterricht modernisieren. Am Dienstag stellte die Stadtregierung jene zwanzig Schulen vor, die ab Herbst 2009 zur WMS werden. 14 Hauptschulen und sechs Gymnasien nehmen daran teil. Doch was wird sich daran ändern? Wie innovativ ist dieser Schultyp wirklich?
„An den Schulen wird die Unterrichtswoche mit einer Beratungsstunde beginnen, in der die Kinder darüber sprechen, was ihre Pläne sind, welche Schularbeiten anstehen“, schildert Rupert Corazza, Projektleiter im Stadtschulrat. Dieses Konzept wird auch als „Lerncoaching“ bezeichnet und ist einer der Eckpfeiler der Wiener Mittelschule. Neu ist außerdem, dass die Stunden in Basis- und Trainingsunterricht aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass der Stoff zuerst im Basiskurs vermittelt wird. Wer anschließend Hilfe braucht, bekommt diese im Trainingskurs. Wenn ein Schüler den Stoff bereits verstanden hat, kann er den Leistungskurs besuchen. So will man auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Kinder eingehen und teure Nachhilfe überflüssig machen.