„Ich seh dich in der Hölle“
Der amerikanische Unterwelt-Fetischist und Songwriter Nate Denver besucht das Interpenetration Festival
Porträt: Tiz Schaffer
Eine kleine Auswahl der Titel, die Nate Denver seinen Songs verleiht: „See You in Hell“ geht es direkt an, „May Hell Come to All But Deer“ spiegelt seine Liebe für die Tierwelt wider, „Raining Blood“ ist eine Verneigung vor den Thrash-Metal-Legenden Slayer, „Grave Stone Carver“ erzählt von einem ungewöhnlichen Zeitvertreib am Friedhof.
Entwarnung an Sektenbeauftragte: Nate Denver ist kein psychopathischer Satanist. Derzeit, sagt er, arbeitet er als Sanitäter und hat gerade letzte Woche beim L.A. County Fire Department angeheuert. „Um die Pläne des Sensenmannes zu durchkreuzen“, wie er im Mail-Interview meint. Und wenn Denver Kunst produziert, ist sie immer eindeutig zweideutig. Auch wenn Mord und Totschlag, Zeter und Mordio oder Schuld und Sühne in seinen Songs aus- und eingehen: Man sollte das Leben, seine Grausamkeiten und die noch nicht widerlegte Existenz des Hades sehr wohl ernst nehmen, auch wenn Nate Denver das selbst nicht unbedingt tut.