Ins Mark
Der Kommentar zur steirischen Woche
Allen Asylheime!
Nicht gerade hervorgetan hat sich SP-Landeshauptmann Franz Voves, nachdem ruchbar geworden war, dass die neue Bundesregierung irgendwo in Südösterreich „ein weiteres Traiskirchen“, ein Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge, aufsperren wolle. Flugs deutete er auf die Nachbarn, Südösterreich sei ja groß. Und die Steiermark immer brav beim Einhalten der Asylwerber-Quoten. Immerhin will Voves aber mal abwarten.
Klar dagegen sind jedoch die Schwarzen. Warum, war den ersten Tiraden von Landesgeschäftsführer Bernhard Rinner nicht genau zu entnehmen, er zog einfach nur Voves eins über die Rübe, weil der was gewusst haben müsse. Kreativität beim Ausreden-Finden ist auch VP-Chef Hermann Schützenhöfer nicht abzusprechen: „Wir sind ein Tourismusland. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, so etwas wird sich negativ auswirken.“
Vorschlag: Alle südlichen Bundesländer bekommen Heime für neue Flüchtlinge. Das entspräche den Tipps der Experten, die sagen: Mehrere, dafür kleinere Zentren könnten Spannungen entschärfen. In den Heimen wie in der Bevölkerung. Sogar dem Tourismus könnte das Schwung verleihen. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Nicht wenige Leute verzichten auf Urlaub bei Kärntner Freunden, weil sie sich in einer Umgebung, in der schon bloß einer Straftat Verdächtige auf Umerziehungsalmen transportiert werden, mehr ver- als entspannen. Auch George W. Bush, der überall Achsen des Bösen witterte, wirkte auf Reisewillige nicht eben wie ein Magnet. Erst seit sich seine Landsleute mit dem weltoffenen Obama für den ersten schwarzen Präsidenten entschieden haben, heißt es wieder: Yes, we come.
Gerlinde Pölsler leitet das Ressort Stadtleben im Steiermark-Falter