Man muss die Tore feiern, wie sie fallen
Glosse
Die Bundesliga hat ein Luxusproblem: Es fallen zu viele Tore. Rapid hat allein in den drei Spielen gegen Altach zwanzig mal getroffen, Eishockey-Ergebnisse (7:3, 5:6) sind keine Seltenheit. Das Publikum liebt die Torflut, die Experten sind sich nicht sicher, was sie davon halten sollen. Viele Tore sprechen zwar für gute Stürmerleistungen, aber auch für Schwächen in der Defensive. Ein ähnliches Phänomen ist in der deutschen Bundesliga zu beobachten, und es liegt nahe, die vielen Tore auf einen taktischen Paradigmenwechsel zurückzuführen: lieber mehr Tore schießen als weniger bekommen. Dagegen spricht, dass in der besten (und traditionell offensiv ausgelegten) Liga der Welt, der englischen Premier League, nach wie vor ganz „normale“ Ergebnisse dominieren. Weil unsere Liga aber nicht besser wäre, wenn weniger Tore fielen, kann es ruhig so weitergehen.