Vor 20 Jahren im Falter
Wie wir wurden, was wir waren
Wieder einmal die ewig junge Frage: Verschwinden die Grünen?
Krise bei den Grünen: Freda Meissner-Blau, die Mutterfigur der ersten Jahre, trat ab, und mit ihr gleich der designierte Nachfolger, Staatsanwalt Walter Geyer. Über die Gründe gab der Einspringer, der neue Klubobmann Andreas Wabl, in einem Interview mit Oliver Lehmann Auskunft.
Herr Wabl, wie fühlt man sich als Notnagel?
Andreas Wabl: Es ist eine ziemlich schwere Aufgabe. Weil jetzt durch den politischen oder unpolitischen Abgang von Geyer Unsicherheiten in einem Ausmaß verstärkt worden sind, das noch nicht abzuschätzen ist. In einer Situation, wo erstmals in der Geschichte der österreichischen Grünen sich Konturen einer Organisation zeigen, wo erstmals die Grünen gemeinsam mit anderen Organisationen einen Widerstand, eine Opposition in diesem Land aufbauen, die gerichtet ist gegen Sozialabbau, die ökologische Zerstörung, den Rechtsruck, der getragen wird von der Kronen Zeitung, in so einer Situation ist es schwer zu zeigen, dass es trotzdem große Hoffnung gibt. Als Notnagel fühle ich mich nicht. Irgendwie ist es eine Ehre, dass in der Not eine einstimmige Lösung gefunden wurde.