Brühe gewordene Menschenfreundlichkeit
Feuilletonchef Klaus Nüchtern berichtet aus seinem Leben. Die Kolumnen als Buch: www.falter.at
Der Advent ist die stillste Zeit im Jahr. Das stimmt so offenkundig nicht, dass es überhaupt keinen Sinn macht, es zu bestreiten; es sei denn, man gehört jener erstaunlich großen Gruppe von Personen an – Thirtysomethings mit sehr leisem Haarwuchs und sehr lauten Sakkos; Frauen mit Cordlatzhosen und Cello –, die das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen seit Jahrzehnten zur Ausstrahlung von etwas zwingt, was „Satire“ zu nennen man übereingekommen ist. Satire ist aber weitgehend sinnlos, weil man in weitgehend funktionstüchtigen Demokratien wie Deutschland eh alles gradheraus sagen kann (und Satire in Volksempfindungsdiktaturen wie Kärnten auch nicht weiterhelfen würde, weil sie davon ausgeht, dass ihre Adressaten einen Tick intelligenter sind als die Machthaber).