Kuttelkraut und Meerschaumstaub
Doch, doch, sowas gibt’s noch: Seit 25 Jahren betreibt Andrea Winkler ihre Wunderkammer von Drogerie
Porträt: Wolfgang Paterno
Es passiert oft, dass Menschen hier herumstammelnd, händeringend stehen. Sie sagen: Ich bin auf der Suche nach diesem Weiß-nicht-wie-es-heißt, mit dem man Tischdecken, Sie wissen schon, Frau Winkler. Oder: Meine Toilette ist verstopft. Ich bräuchte so ein Dings mit diesem Dings dran. Andrea Winkler steht hinter dem Verkaufspult, und sie hört sich die mitunter wirr vorgebrachten Kundenwünsche geduldig an. Man kann ihr dabei gleichsam ansehen, wie sie sich den Weg zu dem gewünschten Artikel in ihrer labyrinthisch verwinkelten Drogerie maginiert.
„Tischdeckenbommeln“, rettet sie die Situation. „Wir bieten die Modelle Apfel, Birne, Traube, Nuss.“ Die Kundin mit dem WC-Problem erfährt ebenfalls Erlösung. Winkler begibt sich in die Lagerräume ihres Geschäfts, in die Tiefen ihres Reformhauses in der Ottakringer Enenkelstraße 32, und schnell erscheint sie wieder mit der verlangten Ware in der Hand. „Die Saugglocke, auch Hektortrichter genannt, schafft Abhilfe.“