Warum ich mich weigere, das Internet als Medium wirklich ernst zu nehmen
Der Kommentar des Chefredakteurs
Nicht zum ersten Mal wird hier beobachtet, dass wir im Zeitalter der ökonomischen Krise leben, ja überhaupt in einer Zeit von Krisen. Umbrüche um einen herum. Wie immer weiß man erst im Nachhinein, was da umgebrochen ist, umgebrochen wurde und was alles anbricht. Es bricht nichts aus uns heraus, noch bricht nichts zusammen. Das Noch wird jeden Tag fetter. Der Schwindel ist schwindelerregend. Betrug, Pyramidenspiele, Blödheit und Skrupellosigkeit. Vor all den schwarzen Löchern, in denen die Milliarden verschwinden, kann man wirklich die Übersicht verlieren. Das heißt auch, bald werden manche zu den ganz einfachen Schlüssen neigen: lauter Verbrecher.
Über Politiker, die – wie sollten sie auch anders – im Nebel herumstochern und Gelder in schwarze Löcher werfen, wird es heißen: lauter Versager. Jene mit den einfachen Antworten stehen bereit, die verunsicherten Massen aufzuhetzen, und am Ende der Krise, am Ende von Verarmung und Verzweiflung hilft dann ein Krieg. So war es oft. Bekanntlich hat nicht Roosevelts segensreiche Politik des New Deal zum ökonomischen Erfolg geführt, sondern die auch in Deutschland gleichzeitig nicht unerfolgreiche Rüstungsindustrie.