Der Weltumarmer mit dem Groove im Herzen
Kurt Hauenstein alias Supermax wird 60. Und zieht mit einer CD-Box Bilanz über sein musikalisches Vagabundentum
Porträt: Sebastian Fasthuber
Den folgenschwersten Ratschlag in seinem Leben hat Kurt Hauenstein als kleiner Bub erhalten. "Ich bin im zweiten Bezirk aufgewachsen", erinnert er sich. "Der Vater hat immer gesagt: Geh ja net in den Prater, da san die ganzen Strizzis." Spitzbübisches Grinsen. Genau das dürfte ihn zu manchem heimlichem Ausflug inspiriert haben.
Hans Hauenstein schrieb Texte zu Wienerliedern. Tief in seinem Herzen ist auch der Sohn, der am 14. Jänner seinen 60. Geburtstag feiert, ein Wiener geblieben. Doch vor allem wollte er die Welt sehen.
In den 60ern war die Stadt für einen junger Musiker zu eng, die Luft zu abgestanden. Nachdem er mit Karl Ratzer, Peter Wolf und anderen als Gipsy Love eine Zeit lang durchs spärliche Nachtleben gezogen war, musste Hauenstein weg: "Es gab nur ein paar Lokale, wo man auftreten konnte, und an Studios oder Plattenfirmen war gar nicht zu denken. Also habe ich in Deutschland in Army-Clubs gespielt und bin mit irgendwelchen Bands herumzigeunert."