Lemon Tree - Parabel von Eran Riklis

Michael Pekler
FALTER:Woche, FALTER:Woche 52/2008 vom 23.12.2008

Seit fast zwanzig Jahren widmet sich der israelische Filmemacher Eran Riklis dem palästinensisch-israelischen Konflikt. Zuletzt erzählte er mit "The Syrian Bride" eine Tragikomödie über die Heirat einer Frau aus den Golanhöhen mit einem syrischen Fernsehstar, und auch in "Lemon Tree" macht Riklis die Auseinandersetzungen an einem grotesken Einzelschicksal fest: Als der israelische Verteidigungsminister sein neues Haus in der West Bank bezieht, soll aus Sicherheitsgründen der angrenzende Zitronenhain der palästinensischen Witwe Salma (Hiam Abbass) gerodet werden. Doch diese engagiert einen Anwalt und wehrt sich mit Klagen bis zum Obersten Gerichtshof, bis sich die Medien für den Fall interessieren. Der so in die Öffentlichkeit getragene Privatkrieg dient Riklis zu einer Parabel über die symbolische Kraft von Mauern und möglichen Brüchen, doch spätestens wenn Salma den Minister mit Zitronen beschießt, stößt auch "Lemon Tree" an seine Grenzen.

Ab 1.1., im Votiv (OmU)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

"FALTER Arena - Journalismus live" - Baumann/Klenk/Niggemeier/Thür - 1. Oktober, Stadtsaal
Diskussion zum Thema "Lügenpresse? Die Vertrauenskrise des Journalismus"