Memento mori im Flex und im Tiroler Wald
Ein alpiner Horrorfilm und ein Generationenporträt schlagen im österreichischen Kino ungewohnte Töne an
Doppelrezension: Joachim Schätz
Autobiografische Zwischenbilanzen sind in der Regel etwas für Krisenzeiten. So auch der Befund, den Marko Doringer an den Anfang seines Dokumentarfilms "Mein halbes Leben" stellt: "Ich habe nichts in meinem Leben erreicht."
Vor einem Monat ist er 30 geworden, und er hat weder eine abgeschlossene Ausbildung noch eine stabile Dauerbeziehung vorzuweisen, von einem regelmäßigen Einkommen ganz zu schweigen.
"Mit 20 dachte ich, ich bin etwas Besonderes, ein Auserwählter", erklärt Doringers duldsam-larmoyanter Voice-over-Kommentar während einer Helmkameratour durch seine Berliner Wohnung. Inzwischen ist schon der erste Backenzahn gezogen, und die Dritten sind nur noch eine Frage der Zeit.