Der Schauplatz, am Tag nach dem Geschehen noch einmal betrachtet
Harold und Toska schlafen im Freien - in Schlafsäcken der Caritas
Wenn sich die Nacht über Wien legt, steigt Harold Langer in die Bim. Von der Endstation ist es nicht weit zum Spielplatz, wo seine Holzhütte steht. Dort, neben den Rutschen und Schaukeln, breitete Langer auch gestern, am Donnerstag, bei minus 13 Grad seine beiden Schlafsäcke aus und kuschelte sich an Schäfer Toska. 15 Jahre lang ist der 57-jährige Wiener mit Unterbrechungen nun schon obdachlos. Er ist einer von 300 Wienern, so schätzt die Caritas, die auch im Winter "auf der Straße" schlafen. Manche von ihnen suchen aus Scham keine Notquartiere auf, andere, wie Langer, weil ihre vierbeinigen Partner nicht willkommen sind. Ihnen kann die außergewöhnliche Kälte dieser Tage dennoch nicht viel anhaben. Die Caritas versorgt sie mit speziell angefertigten Schlafsäcken. Und tausende andere Obdachlose mit Schlafplätzen und Mahlzeiten, mit Winterkleidung und Toiletteartikeln. Deshalb bittet sie dringend um Spenden. Denn bald wird es wieder Nacht über Wien.