Dinge, die uns brauchen
Der Kult-PDA ist zurück, ganz ohne Bedienstift
Prüfbericht: Thomas Vašek
Es gab Zeiten, da war Palm eine Klasse für sich - und zwar in jeder Hinsicht. Über ein Jahrzehnt lang definierte der Hersteller die Welt der "Personal Digital Assistants", kurz PDAs. Die Geräte waren schick, bedienungsfreundlich und hatten geradezu luxuriös riesige Displays. Das Betriebssystem Palm OS lief stabil, an Anwendungsprogrammen herrschte kein Mangel. Doch dann verlor Palm den Anschluss. Das Betriebssystem passte nicht mehr in die schnelle Web-2.0-Welt. Die Blackberrys und iPhones fegten die Palms von der Bildfläche. Nun haben sich die PDA-Pioniere neu erfunden - und wie: Das Smartphone Palm pre, das eben auf der weltgrößten Unterhaltungselektronik-Messe CES vorgestellt wurde, könnte das iPhone ernsthaft herausfordern. Die Bedienung ist ähnlich dynamisch wie bei Apples Gerät, zusätzlich zum Touchscreen hat der Palm pre allerdings auch eine Tastatur. Vor allem aber läuft der Palm bereits unter dem neuen Betriebssystem Palm web OS. Damit lässt sich erstmals auf einem PDA wirkliches Multitasking betreiben. Zugleich kann das System Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammenfassen und Dubletten herausfiltern. Viele weitere kleine Innovationen zeigen, dass Palm die Konkurrenz und deren Schwächen genau analysiert hat. Wann der Palm pre auf den Markt kommen wird, ist noch unbekannt. Sicher scheint: Der Kult-PDA ist zurück, ganz ohne Bedienstift, aber mit viel Hirn unter dem Schirm.
Thomas Vašek ist Chefredakteur des PM-Magazins und rezensiert für den Falter jede Woche Mediengadgets