Prost!

Lexikon der Getränke. Diese Woche: Burn

Stadtleben, FALTER 1-3/2009 vom 14.01.2009

Retourkutsche für Red Bull Cola: Coca-Colas roter Stier

Nicht geeignet für die, die früh ins Bett gehen", warnt der Hersteller auf seiner Website - und wirbt damit gleichzeitig für die neue Wachbleibbrause. Burn, hergestellt von der Coca-Cola HBC Austria, tritt gerade zum Konkurrenzkampf gegen das gute alte Red Bull an; nicht der erste Kandidat, aber offenbar will man mit niedrigem Preis, szeneadäquatem Marketing (es gibt sogar ein Burn-Blog) und dem Slogan "Besser im Geschmack" eine neue, junge Zielgruppe erobern.

Die lodernde Flamme auf der schmalen 250-ml-Dose passt zwar zum Namen, trotzdem trinkt man Burn besser eiskalt. Koffein ("nichts für Babys"), Guarana (das Pflänzlein aus Rave-Zeiten gibt's immer noch!) und Zucker sind neben Taurin (bekannt von Red Bull), Säuerungsmitteln und anderen Stoffen die übliche Energiegetränkmixtur.

Dann also der Geschmack: Bei Red Bull wird immer behauptet, es würde nach "Gummibärli" schmecken, also irgendwie picksüß, leicht sauer und künstlich. Nun, auch Burn schmeckt irgendwie künstlich, aber nicht so penetrant, doch fast liegen einem Kirschen auf der Zunge. Vielleicht hat das auch was mit der kirschroten Farbe des Getränks zu tun, für das der Hersteller auch gleich ein paar Mixrezepte parat hält. Für den "Hot Couture" braucht man z.B. zwei Teile Champagner, fürs "Strohfeuer" - erraten! - Stroh-Rum. Wahrscheinlich ist Burn bloß die Retourkutsche für Red Bulls Cola-Einstieg vor kurzem. Ob der Jungmensch dafür Feuer und Flamme ist? Wird sich zeigen. cw

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