Warum so klassisch? Das Haydnjahr 2009 in Wien wird ziemlich fad
Kultur
Gewiss, die Wiener Philharmoniker haben in ihrem Neujahrskonzert das Haydnjahr 2009 klamaukhaft eingeläutet, und natürlich wird es in Wien noch andere prominente Konzerte zum 200. Todestag des großen Komponisten geben. Der dramaturgische Aufwand aber, der dabei betrieben wird, ist im Vergleich zum Mozartjahr 2006 peinlich gering. Warum eigentlich? Für Mozart leistete sich die Stadt einen eigenen Jubeljahrintendanten, der dessen Musik weiterdenken ließ - was mitunter zu großartigen Ergebnissen führte. Haydn hingegen wird nur klassisch im Konzertsaal abgefeiert, als ob es im Leben dieses freigeistigen Künstlers keine außermusikalischen Anknüpfungspunkte an unsere Zeit gäbe. Vermarkten lässt er sich halt nicht so gut wie sein Salzburger Kollege. Aber so wird sich daran auch nichts ändern.