Es österreicht
Erstens: Da läuft ein parteipolitisches Hickhack über ein Bauprojekt, das mit „süßen“ Tieren den Volkszorn mobilisieren will. Obwohl Biber an dieser Stelle des Donaukanals schon seit längerem angesiedelt sind, wurden sie von der einen Seite „plötzlich“ entdeckt, und der Naturschutz wurde als Argument gegen eine neue Parkgarage ins Spiel gebracht.
Zweitens: Das rote Imperium zaubert eine „persönliche Mitschrift“ aus einer gar nicht protokollierten Sitzung hervor und zündet Eder medial an. Dieser beteuert, dass er eigentlich nur bildhaft erklärt habe, wann Artenschutz erfolgreich gewesen sei, nämlich wenn die Maßnahmen zu so einer Erhöhung der Population führen, dass „es im Gasthaus wieder Biberschnitzel gibt“. Und gerade Biber haben ihre Wiedereinbürgerung in Österreich ziemlich erfolgreich geschafft. In den 60er-Jahren waren sie ausgerottet. 2003 gab es bereits wieder 2000 Biber und drei Jahre später waren es schon fast 3000 Biber. Sollte man also ihren Schutzstatus ändern? Bloß nicht! Denn was dann passieren kann, zeigt uns gerade Niederösterreich. Dort wurde auf Druck der Jagdlobby eine Verordnung erlassen, die den Abschuss von 1000 Mäusebussarden und 250 Habichten erlaubt. Begründung: weil diese Raubvögel eine Bedrohung für andere Tiere darstellten. Das Dumme daran ist, dass ein Großteil der angeblichen Beutetiere gar nicht oder nur zufällig auf dem Speiseplan dieser Greifvögel stehen. Die Politik „Schutz durch Abschießen“ will tatsächlich nur Fasane und Hasen schützen, damit diese dann wieder von Jägern abgeschossen werden können. Eigentlich ganz einfach. Oder wie der Ostösterreicher denkt: „Eh wurscht.“