Jagd auf die Schwächen im Schulsystem
Zentral vorgegebene Maturafragen, Bildungsstandards: Unterrichtsministerin Claudia Schmied plant einen Paradigmenwechsel
Bericht: Ingrid Brodnig
Pisa hat gezeigt: Jeder fünfte Schüler kann am Ende seiner Pflichtschulzeit nicht richtig lesen. Doch das Ministerium weiß nicht, an welchen Schulen, in welchen Regionen der größte Nachholbedarf besteht. Es fehlt ein landesweiter Test, der die Kompetenz der Schüler, die Leistungen der Schulen vergleicht.
Das soll sich ändern. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) präsentierte vergangene Woche zwei Reformen, die eine Qualitätskontrolle und eine einheitlichere Notengebung bewirken sollen: die standardisierte Matura und die Einführung der Bildungsstandards. Letzteres sind einheitliche Lernziele, die vorgeben, welche Kompetenzen ein Schüler besitzen soll. Ein Bildungsstandard für einen Viertklässler in der Volksschule lautet etwa: "Kann zu einem Text Stellung nehmen und seine Meinung begründen."