Bissiger „Kehraus“ an der Volksoper

Andreas Dallinger
FALTER:Woche, FALTER:Woche 5/2009 vom 28.01.2009

Drohender Untergang erodiert die ethischen Kategorien einer Gesellschaft. Auch in Ernst Kreneks Satire mit Musik „Kehraus um St. Stephan“ schlingert im Wien nach 1918 eine Schar desillusionierter Überlebenskämpfer dem Ende der ersten Republik entgegen. Text und Musik zeichnen mit Bissigkeit einen Bilderbogen voll Eigennutz, Selbstsucht, aber auch unsterblicher Hoffnung. In der Volksoper liegt der Abend in qualitätsbewussten Handwerkerhänden. Regie und Ausstattung (Michael und Nora Scheidl) arrangieren einfallsreich ohne auffälligen Gegenwartsbezug ein Zeitbild. Gerrit Prießnitz liefert eine brave Kapellmeisterarbeit. Das Sängerensemble aber sorgt für die glänzende Politur.

Volksoper, Do 29.1., 19.00; nächste Vorstellungen: 12. & 15.2.

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