Christbaumentsorgung in Langzeitbeziehungen
Feuilletonchef Klaus Nüchtern berichtet aus seinem Leben. Die Kolumnen als Buch: www.falter.at
Für den Bugabooboom war ich zu früh mit dem Zeugen dran. Nicht, dass ich in der Hinsicht besonders fix gewesen wäre (und mit 33 geht man in Bugabooland eh noch als Jung-spund durch), aber Mitte der 90er-Jahre war gerade Rucolarevival oder irgendwas anderes Aufregendes angesagt, aber nicht Markenkinderwagen. Und das war gut so, denn an sich bin ich wohl genau der Typ, der auf so was reinfällt – es sei denn, der Hype ist gerade auf seinem Höhepunkt angelangt, in welchem Falle verlässlich meine Hypeherdenhintanhaltungshydraulik zum Einsatz gelangt, weswegen ich, hätte ich damals den Bugabooboom erlebt, stante pede auf Leiterwagerl umgestiegen wäre (wozu es zum Glück für die ohnedies nicht allzu robusten Hüftknochen meiner Tochter nicht gekommen ist). „Buhuhu, kein Bugaboo“, schluchzte freilich der Bugaboobobo in mir, sodass ich mir angesichts des unwürdigen Geflennes über die Ungnade der frühen Geburt unlängst einen Staubsauger gekauft habe – den Bugaboo unter den Staubsaugern, sozusagen: Er braucht keine Beutel, sondern saugt den Dreck in transparente Lurchbegutachtungszylinder und sieht darüber hinaus so aus, als könnte man mit ihm Ufos vom Himmel phasern – oder Bugaboos von den Gehsteigen.