Demeter wohnt im Einkornfeld
Im Waldviertel bauen idealistische Landwirte Urgetreide an – ein wahres Lebens-Mittel
bericht und fotos: irena rosc
Hostien sollen das Allerheiligste symbolisieren. In den Kirchentabernakeln gab es früher Oblaten, welche aus chemisch nicht behandeltem Getreide produziert wurden. Joachim Angerer, ehemaliger Abt des Klosters in Geras, sagte einmal, der Herrgott wäre beleidigt über so viele Pestizide, Herbizide und Fungizide in seinem Leib. Sprach’s und ließ Bio-Oblaten herstellen.
Die Schüttkästen im Waldviertel waren Tabernakel für Getreide. Nahezu bei jedem Schloss und jedem Kloster steht einer dieser Prachtbauten. Es ist nicht lange her, da schauten die Leibeigenen und Untertanen aus ihren winzigen Hütten auf die riesigen, mit Getreide vollgefüllten Gebäude der Herrschaft, während sie selbst hungerten.