Nachgetragen
Wien, Europa und die Welt. Journal mehr oder weniger bedeutender Begebenheiten
Warum die Stille in Linz beginnt, Juden in Rom sich fürchten und Pinkeln in Venedig teuer ist
Schmierereien in Rom
Eine neofaschistische Gruppe hat vergangene Woche dutzende Geschäfte jüdischer Kaufleute in Rom schwer beschädigt. Die Bande beklebte die Läden der Geschäfte mit Silikon und beschmierte die Wände davor mit „Boykott gegen Israel“. Die römische Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Aufhetzung zum Rassenhass ein. Zur Aktion bekannte sich die neofaschistische Gruppe Militia, die seit mehreren Jahren aktiv ist. Der linksradikale Gewerkschaftsverband Flaica Cub ruft hingegen ganz offiziell zum Boykott jüdischer Geschäfte als Vergeltung für die israelische Offensive in Gaza auf.
Schalldämpfer für Linz
Im Kampf gegen die akustische Umweltverschmutzung hat der Linzer Gemeinderat vergangene Woche als Erster in Europa einstimmig eine „Charta gegen Lärm“ beschlossen. Ziel ist es, die Linzerinnen und Linzer stärker für das Thema Lärm, etwa die permanente Hintergrundmusik in Einkaufszentren oder Gaststätten, zu sensibilisieren und beschallungsfreie Zonen im öffentlichen Raum zu schaffen. In Prag etwa haben sich die Bewohner längst damit abgefunden, dass auch in der Innenstadt Lautsprechermusik die Gassen beschallt. Der Kampf gegen den akustischen Müll soll in Zukunft in Linz bereits im Kindergarten beginnen. Dort soll nämlich nun auch „Gehörerziehung“ angeboten werden.